Lang, lang ist’s her, dass ich was hören lassen habe/geschrieben habe. Doch mit diesem Beitrag über meine erste Fastenerfahrung melde ich mich zurück. Die letzten Wochen hat sich viel bei mir getan. Ich war erst für mehrere Wochen im Ausland und hab mir mal eine Auszeit genommen. Und kaum war ich zurück, habe ich auch schon einen neuen Job angefangen. Viel Trubel, viel Umstellung,… Jetzt kehrt so langsam wieder der Alltag ein. Deswegen war ich auch so spät dran mit dem Fasten. 😀

Im Folgenden möchte ich euch das Basenfasten schmackhaft machen, denn ich finde es echt eine richtig gute Sache. Aber keine Angst,… ich lasse die schmutzigen und angsteinflösenden Details nicht aus. Basenfasten bedeutet für mich auch nicht zwingend 7 Tage, 10 Tage oder sogar 3 Wochen das volle Programm durchzuziehen. Jeder kann es in einem Ausmaß durchführen, dass für ihn selbst passend ist – das finde ich das Schöne an der Sache.

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Was ist Basenfasten und was bringt es?

In unserem Körper gibt es viele verschieden Körperflüssigkeiten und jede hat ihren eigenen optimalen pH-Wert. Der pH-Wert unterliegt aber mehr oder weniger großen Schwankungen, durch zum Beispiel unsere Ernährung oder dadurch wie viel wir uns bewegen. Beispiele:

  • Das Blut verträgt dabei sehr wenig Schwankungen (optimaler pH-Wert für Blut: 7,35 bis 7,45 – also leicht basisch).
  • Unsere Verdauungsenzyme benötigen ihren optimalen pH-Wert, um richtig arbeiten zu können. Ansonsten haben wir Blähungen, Durchfall oder Verstopfung.

Mit dem Säure-Basen-Haushalt versucht unser Körper diese Schwankungen der pH-Werte auszugleichen. Er ist quasi ein Regulierungssystem, das über Haut, Bindegewebe, Magen, Darm, Puffersysteme etc. arbeitet. Im Normalfall schafft dieses Regulierungssystem es gut, dass alle Funktionen reibungslos im Körper ablaufen können. Wird der Säure-Basen-Haushalt aber über längere Zeit einseitig beeinflusst, so werden Reserven angegriffen und eine Übersäuerung beginnt. Eine Übersäuerung kommt schleichend und führt erst zur Beeinträchtigung der Lebensqualität und später zu Krankheiten/Befindlichkeitstörungen, wie zum Beispiel Abgeschlagenheit, Infektanfällgkeit, depressive Verstimmungen, Verdauungsprobleme, hormonelle Störungen oder rheumatische Erkrankungen.

Wichtig: Säuren an sich sind nicht die Übeltäter. Das Problem ist eine Verschiebung im Säure-Basen-Haushalt. Beim Basenfasten versucht man den Säure-Basen-Haushalt wieder gesünder zu gestalten und dem Körper zu helfen. So dass:

  • der Stoffwechsel entlastet wird,
  • das Bindegewebe entlastet wird,
  • das Hautbild verfeinert wird,
  • der Verdauungsapparat regeneriert wird,
  • das Immunsystem stabilisiert wird.

Man verzichtet auf die säurebildenden Lebensmittel, wie tierische Produkte, Weizenprodukte oder Sprudelwasser. Basische Lebensmittel sind erlaubt, man muss also nicht ganz hungern. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Obst und Gemüse basisch sind. Es gibt jedoch ein paar Ausnahmen.“ (Quelle: Basenfasten – Sanft entlasten und dauerhaft abnehmen – von Sabine Wacker)

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Wichtig ist sich nicht von heute auf morgen auf das Fasten einzulassen. Man sollte sich vorher ausführlich informieren und einen Grundvorrat an basischen Lebensmitteln einkaufen. Mir hat das Buch „Basenfasten – Sanft entlasten und dauerhaft abnehmen“ von Sabine Wacker gut geholfen. Dr. Wacker hat auch diese Art zu Fasten „entwickelt“. Jedoch hat ein gewisser Herr Berg (1873-1956) aus Schweden bereits aufgrund des Säur-Basen-Haushalts empfohlen: Esst mehr Obst und Gemüse! Ihr findet in dem Buch außerdem auch eine Liste mit allen erlaubten Lebensmitteln. Auch auf ihrer Internetseite Basenfasten Wacker könnt ihr euch gut einlesen. Die vorherigen Absätze habe ich auch mit Hilfe von diesem Buch zusammengefasst. Ich möchte euch ja nicht irgendeinen Quark erzählen.

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Meine Woche Basenfasten

Ich hab das Fasten zusammen mit meinem Freund durchgezogen. Das war auch ganz gut so, denke ich, wenn ich mir vorstelle er hätte die Tage über ganz normal gegessen, dann wären mir die ersten Tage bestimmt schwerer gefallen. Wir haben also das Buch von Sabine Wacker gelesen und auch ein bisschen im Internet zu dem Thema gestöbert. Schnell war uns klar, dass wir einen Grundvorrat an Lebensmitteln brauchen werden: Kartoffeln, Karotten, Quellwasser, Trockenfrüchte, Mandelmilch, … Der erste Einkauf war wirklich rießig und auch gar nicht so teuer. Aber es standen ja auch die Osterfeiertage bevor und besser zu viel als zu wenig und nachher hungern dachten wir uns.

Mit vollen Vorratsschränken ging es Karfreitag los. Und zum Frühstück gleich den ersten Fehler: Sojamilch ins Müsli! Während dem Frühstück haben wir nochmal in dem tollen Buch geblättert und auf der Liste steht keine Sojamilch – schnell gegoogelt – und: Sojamilch ist nicht vollkommen basisch. Also begann das Fasten eben erst mittags -shit happens. Tagsüber haben wir dann einen kleinen Ausflug ans Meer gemacht, um uns ein wenig abzulenken. Denn am ersten Tag war das Verlangen nach den „verbotenen“ Lebensmitteln am stärksten. Man will eben immer das, was man nicht haben kann. Auf einmal schienen Kuchenstücke, Limonaden oder ganz einfach Hefezopfbrot so köstlich zu sein wie nie zuvor. Wir hatten auch nach jeder Mahlzeit oder Snack sehr schnell wieder hunger. Der Bauch war nie richtig voll, hatte man das Gefühl. Am Meer hatten wir dann aber einen tollen Tag und im Gepäck natürlich basische Snacks: Äpfel, Mandeln und Datteln.

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Am Tag 2 und 3 setzten die „Umstellungssymptome“ ein, bei uns beiden. Meinem Freund schlug die Umstellung auf die Verdauung und ich hatte mit starken Migräneattacken zu kämpfen. Ein Bekannter mit viel Fastenerfahrung meinte zu diesem Thema, dass es völlig normal sei, denn der Körper schlägt bei der Umstellung erst einmal Alarm und dafür nimmt er das Wehwehchen mit dem wir sonst auch so zu tun haben. Die Aussage passt. Auch sonst habe ich oft Migräne und meinem Freund schlägt Stress auf den Magen. Auf der Internetseite von Sabine Wacker findet man auch Erfahrungsberichte, die davon handeln, dass Basenfasten und eine anschließende basische Ernährung eine Art Behandlung von Migräne oder auch Heuschnupfen ist. Dabei sollen die Symptome erst stark auftreten und dann dauerhaft abgemildert werden. Das mal am Rande, ich selbst möchte dazu (noch) kein Urteil abgeben. Die ersten Tage haben wir auch beide um die 3 Kilo abgenommen. Nach Sabine Wacker werden wir diese in der ersten Zeit nach dem Fasten wieder zunehmen.

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Am Ende von Tag 3 ging es langsam wieder bergauf und ab Tag 4 war unsere Stimmung bestens. Die Laune war gut und irgendwie brauchte man gar nicht mehr die anderen Lebensmittel. Der Hunger/der Appetit war wieder „normal“ – alles hatte sich eingependelt.

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Am Tag 5 gingen wir wieder Arbeiten und es ging uns gut, doch am Ende vom Tag war man doch sehr ausgelaugt. Deswegen beschlossen wir Tag 6 und 7 als Entlastungstage durchzuziehen – also langsam wieder die säurebildenden Lebensmittel mit einzubeziehen.

Die Umstellung an Tag 6 und 7 zurück auf die „normale“ Ernährung verlief leichter. Anfangs merkte man deutlich wie die kohlenhydratreichen Weizenprodukte einem einen Energieschub verpassten.

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Tipps

Allgemein fand ich es wirklich schwierig nur mit Obst und Gemüse tolle Gerichte zuzubereiten und abends nichts Rohes mehr zu essen. Das Gute ist, man kann jede Menge Gemüsesuppen in den verschiedensten Variationen essen – und darauf stehe ich. Rezepte gibt’s auch auf der Internetseite von Sabine Wacker.

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Eine tolle Hilfe fürs Frühstück sind Chiasamen und Erdmandelflocken, denn damit lassen sich ein paar leckere Müslis machen.

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Es ist wichtig während dem Basten viel zu trinken. Und auch wenn man manchmal Appetit verspürt oder denkt man hat Hunger, kann man erst mal 1 oder 2 Gläser trinken. Damit hat es sich dann meist schon erledigt. Um nicht immer nur stilles Wasser zu trinken hab ich es mit Minze und Zitrone aufgepeppt oder Eistee mit Kräutertee (z.B. Pfefferminztee) gemacht.

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Nehmt euch die ersten 2 oder auch 3 Tage Zeit und plant an diesen Tagen nichts großes. Man weiß nicht wie der Körper reagiert und so kann man dann flexibler auf seine jeweiligen Bedürfnisse eingehen.

Fazit

 

Das Basenfasten oder -essen ist nicht nur für Menschen etwas, die regelmäßig und gerne fasten. Jeder kann darauf achten mehr basische Gerichte einzuplanen oder mal einen basischen Tag einlegen. Wenn es doch das Fasten sein soll, kann man die Dauer variieren und auch schon 2 oder 3 Tage bringen einen Vorteil. Auf jeden Fall achte ich seit dem Basenfasten mehr darauf was ich esse – Säurebildner oder Basenbildner.  Wenn ich in Zukunft mal bemerke, dass ich zu viel Säurebildner gegessen habe, nehme ich mir vor eine „Basenmahlzeit“ einzulegen. Erst zwei Tage ohne Fasten und ich merke (da ich jetzt auch darauf sensibilisiert bin darauf zu achten: was ist „basisch“ und was ist „sauer“), dass ich wirklich sehr viel Säurebildner esse. Dabei befasse ich mich schon seit meinem Studium mit Ernährungsthemen, achte darauf was ich esse und ich würde sagen, dass ich nicht den größten Quatsch esse.

Letztendlich muss meiner Meinung nach nicht jeder jetzt sofort eine Basenfastenkur einlegen. Doch es hilft dabei, wenn man sich mit dem Thema Ernährung und Körperfunktionen auseinander setzen möchte oder wenn man seine Ernährung umstellen möchte.

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